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Der Zweck
dieser Website.
Hunderte wehrlose Frauen und Männer wurden in der Kriegszeit ermordet oder verschleppt. Den Angehörigen bleiben oft nicht mehr Anhaltspunkte als Namen und Geburtsdaten. Datenbanken und Archive geben nicht viel her. Die Spurensuche gestaltet sich schwierig. Viele Betroffene vermieden es lange Zeit, über die tragischen Geschehnisse zu reden. Nun haben sich die Verwandten von Frieda Paulitsch entschlossen, online zu recherchieren, so vielleicht Wissende zu finden und zu aktivieren und damit vielleicht einen kleinen Beitrag zur Aufklärung des mysteriösen Verschwindens einer Betroffenen zu leisten. Die Familie möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hier um eine rein persönliche Aufarbeitung eines historischen Familientraumas handelt und sie sich von jeglichen politischen Hintergründen distanzieren.
Die Ziele sind:
Der Versuch einer Aufklärung
Der Beichtzeuge des Mörders von Frieda Paulitsch schreibt:
„Von 42 Partisanen vergewaltigt,
erschlagen und ...“
Frieda
Paulitsch
* geboren am 23. Mai 1927
† vermutlich verstorben am 13. März 1945
Die bisherigen
Recherche-Ergebnisse.
Eine kurze Zusammenfassung der übermittelten Geschehnisse:
1944
Frieda Paulitsch, ein junges Mädchen aus Bad Vellach Gemeinde Eisenkappel, ist 17 Jahre alt, als sie von Partisanen verschleppt wird. Fortan dient sie diesen. Sie kehrt nicht mehr heim.
Winter 1944/45
Laut Aufzeichnungen fallen in diesem Winter zwei Meter Schnee, sodass es zu einer Hungerperiode kommt.
April 1945
Im April erhält Friedas Mutter einen anonymen Hinweis, dass ihre Tochter auf der Saualm ums Leben gekommen sei. Im Gebiet von St. Oswald wird ein Massengrab gefunden. Ein Jäger meint zu glauben, dass eine blonde Frau dabei sei und dass es sich wohl um Frieda handeln würde, ein paar beigelegte Kleidungsstücke ließen darauf schließen. Sie sei wohl im Krieg zu Tode gekommen.
Oktober 1945
Friedas Mutter zweifelt an dieser Aussage, kann aber erst im Oktober den Leichnam aus dem Massengrab überführen und bestatten lassen. Zu diesem Zeitpunkt kann sie ihre Tochter nicht mehr identifizieren. Zu weit zurück liegt der Todeszeitpunkt. Sie ist sich sicher, dass die Hände nicht die von Frieda sein können, ein Brandmal fehlt und lebt ab diesem Zeitpunkt mit der Vermutung, dass die Frau, die in ihrem Grab liegt, nicht ihre Tochter sein könne.
Die Besuche am Friedhof in Eisenkappel fallen ihr immer schwer. Bei nahezu jedem meint sie: „Ich habe eine fremde Frau begraben.“
mit ihrem Bruder Franzi und ihrem Cousin Karli
im jüngeren Alter
1960er-Jahre
Laut Erzählungen erhält Friedas Mutter in den 1960er-Jahren ein Geldangebot von einer ehemaligen Partisanin, das sie mit den Worten „von Mördern nehme ich kein Geld“ entschieden ablehnt.
Über das Verbleiben oder die damaligen Geschehnisse wird in der Umgebung 40 Jahre lang eisern geschwiegen. Nur ein Onkel behauptet nach dem Krieg einmal: „Es ist schon ganz gut, dass Frieda tot ist, sie hätte sonst noch alle Partisanen verraten.“
1984
Eine Frau aus dem Raum Eisenkappel versucht Kontakt mit der Mutter von Frieda aufzunehmen, um ein Foto von Frieda zu erhalten. Friedas Mutter blockiert dies jedoch. Diese Frau verstirbt im Frühjahr 1985 im LKH Klagenfurt.
16. April 1985
Maria Paulitsch, die Mutter von Frieda, sitzt 40 Jahre nach dem unaufgeklärten Verschwinden ihrer Tochter mit ihrem jüngsten Sohn Anton und seiner Familie am Mittagstisch, als ihr der Briefträger einen Brief ohne Absender aushändigt. Er trägt einen Klagenfurter Poststempel vom 14. April 1985. Was darin zu lesen ist, war und ist für die gesamte Familie ein unfassbarer Schock. Bis heute. Kreidebleich und mit den Worten „Ich habe es immer gewusst“ übergibt sie den Brief an Friedas Bruder.
Maria Paulitsch
Anton Paulitsch
Der Anonyme Brief
Hinweis: Die Achtung der Menschenwürde würde uns das Abbilden dieses Briefes untersagen. Dies wäre aber der Aufklärung nicht dienlich. Bitte deshalb nur in Eigenverantwortung lesen.
Es gibt freilich keinen Beweis, ob sich das Geschehene, wie es in dem Brief geschildert wird, wirklich so zugetragen hat. Die Familie hofft natürlich, dass diese unvorstellbar grausamen Taten eine Erfindung sind. Wirklich glauben kann das allerdings niemand. Historiker vermuten, dass es sich tatsächlich so zugetragen haben müsse. Wer hätte Interesse, solch eine Geschichte zu erfinden.
Anton Paulitsch, der Bruder von Frieda, übergibt das Originaldokument der Sicherheitsdirektion des Landes Kärnten. Es kommt zu einer Verhandlung, die erfolglos bleibt.
Oktober 1985
Maria Paulitsch verstirbt. Der späte anonyme Geständnisbrief des Beichtzeugen des Mörders ihrer Tochter belastet sie bis zu ihrem letzten Atemzug schwer.
Anton Paulitsch versucht seither, der Wahrheit auf die Spur zu kommen; bis dato leider erfolglos. Seither ist viel Zeit vergangen, Zeugen sind verstorben. Nur am Sterbebett wollte sich offenbar der Täter von seiner schweren Last befreien.
2017
Die Familie versucht, bezüglich der Retournierung des originalen Schriftstücks bei der Sicherheitsdirektion nachzufragen, und erfährt, dass der Brief mittlerweile vernichtet wurde, nur wichtige Dokumente würden im Archiv verbleiben. Die Familie wurde über die Vernichtung nicht informiert.
Private Anmerkung:
Es fällt nicht leicht, diese Geschichte nach außen zu tragen. Zum einen weil die Geschehnisse noch immer schwer fassbar und unerträglich sind und unsere Familie seit sehr langer Zeit belasten. Zum anderen weil uns die politische Situation der Vergangenheit für eine solche Veröffentlichung zu riskant erschien. Nun sollte aber soviel Zeit vergangen sein, um zu erkennen, dass es sich hier nicht um politisch motivierte Gründe handelt, um keine rechtsorientierte Gesinnung. Die Verherrlichung der Partisanen können wir mit dieser Familiengeschichte selbstverständlich nicht für gut heißen, auch die Verbrechen der Nationalsozialisten sind zu verurteilen wie jegliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verurteilen sind. Mit den heutigen Möglichkeiten, die das Internet auch Privatpersonen bietet, möchten wir lediglich einen weiteren Versuch unternehmen, Antworten zu finden, unserer Tochter, Schwester, Tante, Cousine eine Stimme zu verleihen, um schlussendlich unsere Familiengeschichte aufarbeiten und abschließen zu können. Gibt es vielleicht weitere Beichten? Lebt der Verfasser des Briefes noch? Möchte sich jemand von der Last des Schweigens befreien?
Bitte helfen Sie mit. Hinweise (auch anonyme) erbeten unter hinweis@friedapaulitsch.at
mit ihrer Schwester Paula (links)
Unterer Paulitsch in Bad Vellach
Historiker
berichten.
Auszug über Frieda Paulitsch in „Titostern über Kärnten“
mit ihrer Schwester Paula (links)
mit ihrer Schwester Paula und einer Nachbarin
Niederschrift des Originalbriefs:
Ich war 1984 zu einem sterbenden ehemaligen Partisanen Gerufen worden zum Versehen und im Laufe der letzten Beichte ergab sich eine scheuerliche Beichte. Ich kann mein inkognito nicht lüften, weil ich eine sehr strenge kirchliche Strafe zu erwarten hätte, wegen Verletzung des Beichtgeheimnisses. Er mußte sein Gewissen erleichtern bevor er stirbt, sagte er. Er beichtete, dass er ein gewisses Frl. Paulitsch (Pavlic) in Gewahrsam hatte, gegen Ende des Krieges, mit 44 Genossen Sie wollte nicht gefügig sein den Partisanen , sondern nur einem Darauf ergab s ein !Streit und sie wurde dann als Spionin erklärt und dann von 42 Partisanen vergewaltigt und dann von ihm in den Wald geführt und erschlagen. Es wusste nur ein Genosse noch, daß sie dann von dem Fleischhacker zerteilt wurde und ein Gulasch gemacht wurde und den Partisanen vorgesetzt wurde, fest gepfeffert und gesalzen un.Paprika dazu, damit sie nichts merkten. Es war irgendwo in Unterkärnten Den Ort konnte er nicht mehr sagen. Vielleicht ist Ihnen als Geschäftsfrau eine Paulic bekannt, damit noch das Geheimnis aufgeklärt wird. Dass Menschenfresserei zum Kriegsende auch in Ostdeutschland gang gäbe war wegen Hunger, ist bekann In den 20 er Jahren war ein Menschenschlächter in Hannover namens Haarmann.Ein gewisser Denke endete auch unter dem Beil. In Afrika ist es noch heute üblich. Es ist möglich, daß seine Beichte wahr war. Vielleicht bringen sie etwas in Erfahrung, wer diese Ermordete war. Dies zur Kenntnis ! Es war der Täter ein Slovener, ich habe ihn nach der Sprache erkannt. Ich will nicht vor das päpstliche Gericht kommen, aber nach der Ermordung von 14000 domobrancen ist so was auch im Bereich der Möglichkeit.
P.T.
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Kopie des Originalbriefes
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vorm Elternhaus mit Kinder aus der Nachbarschaft
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